1. Tag
Ab heute steht für mich, für die nächsten 3 Tage, Safari auf dem Programm und ich möchte wieder gern darüber berichten. Sehr zeitig am frühen Morgen noch in der Dunkelheit hieß es Abschied nehmen vom Diani Reef Beach Resort. Von meinem Safarifahrer Nicki wurde ich um 05.00 Uhr an der Rezeption herzlich begrüßt und wir fuhren über die Shimba Hills Richtung Voi. Ich schaute ihn lange in seinem Safari-Outfit an und fragte mich, ob wir nicht schon mal zusammen auf Safari waren. Wir überlegten zusammen und es stellte sich raus, dass wir die 4-tägige Safari Tsavo Amboseli Compact vor ungefähr 6 Jahren zusammen gemacht haben. Ich merkte sofort, dass sich sein Deutsch sehr verbessert hatte und freute mich darüber, denn viele Kunden von Safari Tours wünschen sich einen deutschsprachigen Safari Guide.
Wir fuhren also über die Shimba Hills und nach 2 Stunden trafen wir auf die Straße Mombasa-Nairobi und nach weiteren 2 Stunden erreichten wir Voi und legten eine kurze Kaffeepause ein. Danach ging es weiter zu den Taita Hills. Gegen 10.00 Uhr erreichten wir die Taita Hill Lodge, wo das Check In für die Salt Lick Game Lodge organisiert wird und später auch das Mittagessen eingenommen wird. Das Einchecken ging sehr reibungslos und danach ging es auf Pirschfahrt im Gebiet der Taita Hills.
Die ersten Tiere ließen nicht lange auf sich warten. Einige Gazellen und Kuhantilopen bekamen wir zu Gesicht bis auf einmal eine große Straußenfamilie unseren Weg kreuzte. Mama und Papa Strauß und 40 Jungtiere. Nicki zählte sie, denn normalerwiese haben diese erhabenen Tiere nur ca. 20 Kinder. Nicki sagte, dass wahrscheinlich zwei Muttertiere ein Nest benutzt haben und so kommt es, dass so viele Kinder zu der Straußenfamilie gehören.
Wir fuhren weiter und es kam uns von rechts ein großer Elefantenbulle in den Weg. Ein schöner roter Elefant, sagte ich und Nicki startete in diesem Moment das Auto, denn der Bulle kam bedrohlich auf unseren Safarijeep zu. Er nahm eine wirklich bedrohliche Haltung ein, spreizte seine Ohren und wedelte wild mit seinem Rüssel. Er lief nur 4 Meter an unserem Jeep vorbei und war sicher froh, wie wir auch, dass langsam wieder Abstand zwischen uns entstand. Das war ja aufregend, sagte ich zu Nicki, der sehr aufmerksam die Situation meisterte.
Jetzt ging es aber weiter in die Weiten der Taita Hill bis uns ein Safari-Minibus entgegen kam. Der Fahrer des Minibusses sagte, dass nur 50 Meter entfernt eine Löwin im Schatten eines kleinen Baumes liegt. Wir steuerten natürlich sofort die Stelle an und tatsächlich lag schwer atmend und vollgefressen eine alte Löwin im Schatten. Klasse, so viel Glück, sagte ich. Nicki schaute sich um und entdeckte nur 10 Meter entfernt das Fressen der Löwin. Nachdem ich einige Fotos von der Löwin gemachte hatte, fuhren wir zu der halben Kuhantilope. Wow, nur ein Löwe hatte die Hälfte einer ausgewachsenen Kuhantilope gefressen, was für eine Leistung. Da die Zeit schon sehr fortgeschritten war, machten wir uns auf zum Mittagessen in die Taita Hills Lodge.
Im Anschluss daran fuhren wir in die Salt Lick Game Lodge und ich bezog mein Zimmer. Jetzt war Siesta angesagt. Aber nicht für mich, denn ich wollte Ihnen doch meine Erlebnisse schreiben. Also setzte ich mich auf die Aussichtsterrasse und legte los. Nach circa einer Stunde schreckte ich auf und nur einen Meter entfernt platzierte sich ein Von-der-Decken-Toko auf das Geländer und schaute mir zu. Ich griff gleich zum Fotoapparat und er zeigte sich mir in allen Posen. Die zwei Stunden Ruhepause vergingen wie im Flug und es ging 16.00 Uhr wieder raus auf Pirschfahrt. Leider war die Pirschfahrt am späten Nachmittag nicht so ergiebig. Die Tiere dachten sich wohl, bei dieser Hitze werden wir uns nicht zeigen. Darum fuhren mir wieder in die Salt Lick Game Lodge zum Abendessen und Übernachtung in der einzigartigen Stelzenlodge.
2. Tag:
Ich verabredete mich mit meinem Guide Nicki sehr zeitig zum Frühstück, um noch eine Frühpirsch zu unternehmen. Um 7.00 Uhr fuhren wir raus in die Taita Hills und mein Wunsch war es, zum Abschied nochmal nach der alten Löwin zu schauen um dann zum Tsavo Ost Nationalpark zu fahren. Vorbei an Impalas, Pavianen und Wasserböcken erreichten wir die alte Löwin alsbald und sie hatte sich den Magen mit dem Rest der Kuhantilope vollgeschlagen. In der warmen Morgensonne machte ich noch ein paar abschließende Fotos von der alten Dame und wir fuhren zum Tsavo Ost Nationalpark in Richtung Sentrim Camp.
Die ersten Tiere ließen nicht lange auf sich warten und unsere Freude über eine Straußenfamilie, Zebras, Giraffen, Springböcke und verschiedene Gazellenarten war groß. Aber dann, in einer Kurve, durch Bäume und Büsche erst nicht zu sehen, stand unser erster roter Elefant, ein mächtiger großer Bulle, der uns den Weg versperrte. Er machte sich direkt am Wegesrand an einem Busch zu schaffen und störte sich nicht an unserer Anwesenheit. Wir waren nur 8 Meter von ihm entfernt und ich dachte, ob das mal gut geht. Und den Gedanken noch nicht richtig zu Ende gebracht, wandte er sich von dem Busch ab, drehte sich und kam nochmal 2 Meter näher. Aber unser Fahrer blieb ruhig und nach einem kurzen Schnaufen hatte der mächtige Bulle genug von unserer Anwesenheit und verschwand gemächlich im Busch des Tsavo Ost Nationalparkes.
Wir setzen unsere Fahrt zum Sentrim Safari Camp fort, wo wir zu einem sehr späten und kurzen Mittagessen gegen 15.00 Uhr eintrafen. Wir bezogen unsere zwei Zelte, aßen schnell eine Suppe und dann ging es schon wieder 16.00 Uhr hinaus in den Busch zur Tierbeobachtung. Leider hatten wir auf unserer zweiten Pirschfahrt nicht so viel Glück, Tiere zu sehen. Aber der Tsavo Ost Nationalpark ist auch der größte Park in Kenia und mit ca. 250 Kilometern Länge und 150 Kilometern Breite, haben die Tiere auch eine Menge Platz sich zu verstecken. Das war uns mehr oder weniger egal, wir genossen die schöne Landschaft und den warmen Fahrtwind. Um 18.30 Uhr erreichten wir schließlich wieder das Sentrim Safari Camp setzten uns bis zum Abendessen auf unsere Terrasse, und lauschten den einzigartigen Geräuschen des afrikanischen Busches. Das war ein anstrengender Tag und wir waren dann froh ins Bett zu kommen.
3. Tag:
Heute Morgen, noch im Dunkeln, klingelte der Wecker und wir machten uns schnell bereit zur Frühpirsch. Den kurzen Weg bis in das Frühstückszelt legten wir auch im Dunkeln zurück. Zum Glück hatten wir an Taschenlampen gedacht. Schnell tranken wir noch eine Tasse Tee und von Weitem sahen wir schon unseren Guide wie er unseren Safari Jeep vorbereitete. Anschließend gingen wir noch einmal zurück zu unseren Zelten, denn unser Safarigepäck musste noch zu den Jeeps gebracht werden.
Im Sentrim Camp hatten wir zwei schöne Zelte mit Aussicht auf die Savanne und einen kleinen Flusslauf, dem Voi Fluß. Plötzlich raschelte es auf der linken Seite und eine große Herde Impalas passierte genau 10 Meter vor unseren Zelten die Savanne. Es waren etwa 45 Impalas. Bald darauf kaum unser Kofferboy und wir nahmen Abschied von Sentrim Tahri Camp. Nach einem kurzen Fußmarsch, am großen Pool vorbei, standen wir auch schon vor unseren Landcruiser.
Jetzt stand, wie wir am Vortag vereinbart hatten, eine große Pirschfahrt bis zum Mittagessen auf dem Programm. Voller Erwartungen starten wir in einem kleinen Bogen um das Sentrim Camp herum und wer querte unseren Weg? Genau – die große Impala Familie, die wir noch eben von unserem Zelt aus beobachtet hatten, als wollten sie sich von uns verabschieden. Wir setzten unsere Fahrt über die Ebene fort, die wir vom Sentrim Tahri Camp aus gesehen hatten. Wir fuhren sehr langsam ohne Hektik und Stress und beobachteten die Landschaft und einige Tiere in 100 Meter Entfernung.
Natürlich standen wir im Jeep und schauten oben aus dem ausklappbaren Dach des Landcruisers und spürten den warmen Wind Afrikas auf unserer Haut. Unsere beiden Fahrer schauten, wie wir, gespannt in die nähere Umgebung und die Tiere schienen immer näher zu kommen bis wir einige Giraffen ganz nah vor uns sahen. Hier entstanden viele Fotos. Im Verlauf unserer Pirschfahrt sahen wir ganz nah eine Grandgazelle, einige Giraffengazellen, weitere Impalas und noch weit entfernt die großen Elefanten vom Tsavo.
Ein kleiner Schakal querte unseren Weg und nach einer Buschgruppe tauchte ein großer Roter Elefant auf, der ständig Grasbüschel aus dem Boden riss und sie mit seinem langen Rüssel in sein Maul steckte. So lieben wir Afrika, dem Unerwarteten auf der Spur. Ich erzählte unserem Guide, dass ich die Raubkatzen sehr gern mag und dass es meine Lieblingstiere sind. Sie wussten genau, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, entgegneten mir aber, es zu versuchen, aber ohne dass es dafür eine Garantie gibt. Unsere Pirschfahrt führte uns sehr nah an die Stadt Voi heran, die wir immer mal von weitem sehen konnten.
Wenn sich zwei Safarifahrzeuge begegnen, halten sie oft nebeneinander an und die Fahrer tauschen sich aus, wo eventuell interessante Tierbeobachtungen zu erwarten sind. So erhielten wir einen Tipp, wo sich Löwen aufhalten könnten. Unser Fahrer machte sich auch gleich auf den Weg zur beschriebenen Stelle. Von weitem sahen wir auch schon zwei Safari-Minibusse, die irgendetwas Interessantes beobachteten. Wir fuhren zu den zwei Minibussen und sahen einen Löwen ca. 4 Meter vom Weg entfernt direkt vor einem Busch liegen, der ungestört seinen Blick über die Savanne schweifen ließ. Dann erblickte ich einen zweiten Löwen, der nur 10 Meter entfernt im Gras lag. Mein Fotoapparat klickte und ich konnte tolle Fotos machen.
Wir beobachteten die zwei Löwen eine ganze Weile und aus der Ferne sahen wir schon andere Safari Minibusse, die sich auf unsere Position zubewegten. Als ich meinen Blick wieder auf den einen Löwen, der im Gras lag, richtete, stand dieser auf und streckte sich ausgiebig. Diese Pose konnte ich zum Glück sehr gut fotografieren. Danach gesellte er sich zum zweiten Löwen. Sie schmusten ein wenig, drehten sich rum und verschwanden im dichten Buschwerk von dem Sie eine ganze Weile gelegen hatten und waren innerhalb kürzester Zeit nicht mehr zu sehen. Jetzt trafen auch die anderen Safari Minibusse ein, die aber von den Löwen nichts mehr zu sehen bekamen. So schnell kann es in der Natur gehen. Man kann es vorher nicht bestimmen und Afrika ist eben auch kein Zoo.
Wir hatten aber dieses Mal Glück und setzen unsere Fahrt in Richtung Galana River fort. Dabei konnten wir etwas von unserem Frühstück, welches unsere zwei Fahrer organisiert hatten, zu uns nehmen. Jetzt wurde es auch zunehmend wärmer. Es ging auf die Mittagszeit zu und viele Tiere konnten wir nicht mehr erblicken, aber die Landschaft hat auf jeden Fall auch ihren Reiz. Wir streiften am Galana River entlang. Unsere Fahrer erklärten, dass hier Leopardengebiet ist und sofort stand ich wieder im Jeep und schaute ebenfalls in die mit Felsen durchsetzte Savanne. Einen Leoparden zu sehen, wäre jetzt noch die Krönung. Aber wir hatten leider kein Glück und fuhren zum Parkausgang und dann in Richtung Mombasa wo wir an einer Raststätte das Mittagessen einnahmen. Am sehr späten Nachmittag trafen wir in unserem Beach Hotel ein, verabschiedeten uns mit einen schönen Trinkgeld und vielen positiven Worte bei unserem Guide.
Lesen Sie gern die Erfahrungen unserer Reisenden zur 3 Tage Salt Lick und Sentrim Tsavo Ost Jeep Safari und verschaffen Sie sich einen ersten Eindruck, um anschließend Ihre eigene Reise zu planen. Verbinden Sie Ihren Badeaufenthalt am Diani Beach mit einer außergewöhnlichen Kenia Safari.